Dieses Thema hat nichts mit der Fotografie zu tun, aber es betrifft mich persönlich. Seit dem 20.6. habe ich einen Spendermeniskus und diese kleine Serie soll Betroffenen helfen und aufklären. Gerne dürft ihr mir jederzeit Fragen zu meinen Operationen stellen.
Wie alles begann
Seit ich vier Jahre alt bin, leide ich unter der chronischen Darmerkrankung Colitis Ulcerosa. Dank des Medikamentes Azathioprin geht es mir seit vielen Jahren sehr gut und ich kann meinen Alltag meist beschwerdefrei bestreiten. Als Kind nahm ich aufgrund der Erkrankung häufig hochdosiertes Cortison. Ich bin mir sicher, dass dies auch Spuren in meinen Gelenken hinterlassen hat.
Vor vielen Jahren hatte ich einen leichten Sportunfall. Während des Joggens warf ich unserem damaligen Hund den Stock und lies das rechte Bein in der Drehbewegung stehen. Ein heftiger Schmerz folgte, Schwellung im Knie. Wir fuhren ins Krankenhaus, da es natürlich an einem Mittwoch passierte und die Ärzte geschlossen hatten. Da der Tag auch noch ein "Quartalsende" war, was man uns auch genau so erklärte, unternahm man nichts. Keine Gehstützen, keine Medikamente, nichts. Ich saß das Problem aus und dachte viele Jahre nicht mehr daran. Die "Hinterlassenschaft" war dann lediglich ein Gefühl, dass sich etwas im Knie verklemmt, wenn ich aufstehe oder die Treppen gelaufen bin. Auch nicht immer, aber immer wieder.
Anfang September 2015 stand ich von der Wiese auf, hatte wieder dieses Klemm-Gefühl. Beinschütteln half mir jedes Mal, dieses Mal leider nicht. Ich stand auf und klemmte mir etwas ein. Mein Knie schwoll sofort an und wurde warm. Erst am nächsten Tag ging ich (na ja, ich humpelte natürlich) zu meinem Hausarzt und Chiropraktiker und wir wollten erst einmal abwarten. Die Schmerzen blieben, ich schlief mit einem Kissen unter dem Knie, da ich kaum eine Auge zu bekam. Es folgte nach einigen Tage eine Überweisung zur Orthopädin. Diese schrieb sofort eine MRT-Überweisung mit Verdacht auf Meniskusriss.
Erst im Oktober erfolgte dann ein MRT aufgrund der langen Wartezeiten bei den Ärzten. Der Befund war niederschmetternd und für mich völlig unverständlich:
Knorpelschaden Grad IV medialseitig, Knochenödem, hypoplastischer Außenmeniskus. (Meine Schmerzen waren übriges lateral, ich wusste damals allerdings nicht, was das genau
heißt.)
Ich kannte mich damals absolut nicht mit so etwas aus und marschierte mit dem Befund zu meiner Orthopädin. Ihre ersten Worte waren: "Oh, das ist aber krass!". Worte, die man sicherlich nicht von einem Arzt hören möchte. Ich sollte mir eine Zweitmeinung einholen und sie empfahl mir gegen die Entzündung eine Cortisoninjektion.
Die Zweitmeinung holte ich mir in einer Siegener Klinik in einer sogenannten "Knie-Sprechstunde" ein. Aufgrund des ungewöhnlichen Befundes kam der Oberarzt und sah sich Knie, MRT-Aufnahmen und Befunde an. Seine Diagnose lautete gleich, ich solle in sechs bis zwölf Monaten ein erneutes MRT anfertigen lassen und ansonsten abwarten.
Ein Jahr vergeht
Ein Jahr mit Erguss, ansonsten aber recht beschwerdefrei. Joggen war ich in der Zeit kaum, aber eher aus mangelnder Lust am Sport. Im Oktober 2016 traten plötzlich starke Rückenschmerzen im unteren Lendenwirbelbereich auf, ich hatte schon immer Probleme mit meinem ISG. Da meine Orthopädin nicht zu erreichen war, ging ich zu ihrer Vertretung. Man röntgte meinen Rücken (kein BSV sichtbar) und gab mir die Überweisung zum Kontroll-MRT für mein Knie. Der Termin sollte am 6.12.2016 sein. Nur wenige Tage nach meinem Besuch beim Orthopäden blockierte Plötzlich mein rechtes Knie und ich konnte sonntags nur noch überstreckt laufen. Montags fuhr ich direkt zum Vertretungs-Orthopäden und wurde mit den Worten "Ach, Sie haben ja eh in ein paar Wochen den Kontrolltermin" nach Hause geschickt. Mittlerweile stehen mir die Haare zu Berge, wenn ich über diese Situation nachdenke. Auch gab man mir mehrfach ohne zu Fragen Ibuprofen, was man bei einer Darmerkrankung (die auch in meinen Unterlagen stand) nicht nehmen soll, da es einen Schub auslösen kann.
Ich ging nach Hause und nach wenigen Tage folgte die "Wundersame Heilung". Ich konnte plötzlich wieder laufen, als wäre nichts gewesen. Also wartete ich die wenigen Wochen bis zu meinem Kontrolltermin ab.
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